Freitag, 25. März 2016

Der Bindenkönig


Monatshygiene 

Arunachalam Murugnantham (Muruga) heisst mein neues Vorbild.... oh ich bin zutiefst berührt von dieser Seele in Indien. Danke dass es dich gibt.

Als ich den Zeitungsartikel von der Mittellandzeitung am 09.03.2016 las, füllten sich meine Augen mit Dankbarkeits-tränen. Mit meiner Hand auf meinem Herz sas ich sprachlos und zutiefst berührt da. Ich ehre solch Taten.

In Indien sind Frauen während der Periode Ausgestossene:

Kurz nach seiner Hochzeit versteckte die Frau von Muruga etwas hinter ihrem Rücken. "Geht dich nix an", sagte sie ihm. Doch er liess nicht locker. Seine Frau hielt einen alten Lappen in den Händen. Voller Blutflecken. Sie benutzte ihn als Stofffetzen während ihrer Periode. Muruga war geschockt.
Der Grossteil in Indien kann sich weder Binden noch Tampons leisten. Sie greiffen auf alte Stofffetzen, Zeitungen oder getrocknete Blätter zurück. Aufgrund dieser unhygienischen Massnahmen leiden 70% der Frauen in Indien an Infektionen der Geschlechtsorgane. In Indien ist die Periode ein Tabu-Thema, es gilt als unrein. In manchen Teilen müssen Frauen während ihrer Tage sogar unter sich bleiben und nach ihren Tagen das ganze Haus reinigen.

Muruga war also geschockt. Weil er seiner Frau von Anfang an kleine Geschenke machte, kaufte er ihr Damenbinden. Doch zu Hause schnitt er sie auseinander und erkannte: Baumwolle etwa 10 Gramm schwer, ein paar Cent wert und doch für ein paar Dollar verkauft. Das kann ich auch, und zwar günstiger, dachte sich Muruga.

So kaufte er Baumwolle und bastelte an einer Binde. Sein Ziel änderte sich mit der Zeit. Was einst ein kleines Problem seiner Frau Shanti war, wurde eine Mission. Muruga wollte allen Frauen in Indien helfen. Sie sollten Zugang haben zu bezahlbaren Binden. Zuerst war seine Frau seine Testerin, doch weil sie nur alle vier Wochen blutete, verlor er wertvolle Zeit dazwischen. Und so suchte und fand er Studentinnen für die Testphase. Doch diese schämten sich ihm detailliert Auskunft zu geben.

Seine Frau zweifelte an ihrem Mann, sie dachte die Binden seien nur ein Vorwand, um anderen Frauen nahe zu kommen. Sie verliess ihn. Auch seine Mutter wandte sich von ihm ab. Er aber machte weiter, in dem er aus Platik-Kanister eine Gebärmutter bastelte um so seine Bindenfortschritte testen zu können. Alle Nachbarn glaubten er sei verrückt, krank und pervers. Doch er glaubte an sein Ziel... heute ist er DER STAR in Indien. Seine Frau kehrte nach fünf Jahren wieder zu ihm zurück und mit seiner Familie hat er auch wieder Kontakt.

Muruga ermöglicht nicht nur allen Frauen günstigere Binden kaufen zu können, er produziert sogar
100 000 Maschinen um sie in den Entwicklungsländern zu verkaufen. Dabei gibt es 1 Million neue Arbeitsstellen und Einkommen für die Frauen. Ist das nicht grossartig und fantastisch?

Ich verbeuge mich vor diesem Mann mit seinem Ehrgeiz und Glauben an die Frau. Dies ist eine grosse Anerkennung für uns alle.

WOW